In der vergangenen Woche fanden in Athen die Arbeiten des 39. Kongresses der ADEDY ihren Abschluss. ADEDY ist der Gewerkschaftsbund für die Bediensteten des öffentlichen Dienstes, d. h. der Dachverband, der alle Gewerkschaften aller Werktätigen im öffentlichen Dienst vereint, darunter: Lehrer von Grundschulen, Mittelschulen und Gymnasien, Hochschullehrer, Gesundheitspersonal, Ärzte, Reinigungskräfte, Angestellte in der lokalen Verwaltung (Gemeinden und Regionen), an öffentlichen Universitäten, in den Ministerien und allen anderen Dienststellen des öffentlichen Dienstes.
In Griechenland existieren zwei Gewerkschaftsbünde, nämlich der Bund der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes (ADEDY) und der Bund der Gewerkschaften des privaten Sektors (GSEE), in denen alle Gewerkschaften unabhängig von den politischen Überzeugungen ihrer Mitglieder zusammengeschlossen sind. Innerhalb der Gewerkschaften sowohl des öffentlichen als auch des privaten Sektors gibt es jedoch heftige ideologisch-politische Dispute über die Ausrichtung jeder Gewerkschaft, über ihre Positionen und Forderungen. Diese Auseinandersetzung kommt auch in den Abstimmungen zur Wahl der Gewerkschaftsführung zum Ausdruck.
Dies war auch beim 39. Kongress der ADEDY der Fall, an dem 650 gewählte Delegierte teilnahmen, die 36 Branchenverbände bzw. 1.040 Basisgewerkschaften und über 250.000 öffentliche Bedienstete vertraten, die an den Wahlen ihrer Gewerkschaften und an der Delegiertenwahl teilgenommen haben.
Auf diesem Kongress wurde die DAS, die Fraktion, die die ΚΚΕ unterstützt und aus Gewerkschaftern besteht, die sich in der Kämpferischen Arbeiterfront (PAMΕ) zusammengeschlossen haben zur stärksten Kraft. Sie erhielt die Stimme von 168 Delegierten, d.h. 25,57 % und 22 Sitze im neuen Vorstand (gegenüber 134 Stimmen, 21,3 % und 18 Sitzen im Jahr 2022). Zum ersten Mal in der 100-jährigen Geschichte der ADEDY belegt die Fraktion, die die KKE unterstützt, den ersten Platz.
Auf dem 2. Platz landete die Fraktion der DAKE, der in Griechenland regierenden rechten Partei ND, die in den letzten 10 Jahren die stärkste Kraft unter den öffentlichen Bediensteten des Landes war und nun auf 21,77 % abgestürzt ist. Es folgt die Fraktion der sozialdemokratischen Partei PASOK mit 17,5 % und einem Rückgang der Stimmen seit dem letzten Kongress, sowie die Kräfte der sozialdemokratischen Parteien SYRIZA und Neue Linke mit zwei gemischten Wahllisten, die 12,3 % und 9,7 % erhielten.
Auf diese Weise haben die öffentlichen Bediensteten und Beamten des Landes eine Botschaft der Ablehnung gegenüber der Politik gesendet, die sie und das gesamte Volk in die Armut treibt, die Repression der Aktionen des Volkes verschärft, die einen noch reaktionäreren Umbau des volksfeindlichen bürgerlichen Staates vorantreibt und unser Land und unser Volk in imperialistische Kriege verwickelt.
In einer Stellungnahme der PAME heißt es unter anderem: „Das Ergebnis des Kongresses ist ein lebendiger Ausdruck des Aufschwungs der Klassenkämpfe, damit wir so leben können, wie wir es verdienen, auf der Grundlage des enormen Reichtums, der produziert wird, und der Möglichkeiten, die die modernen wissenschaftlichen Errungenschaften bieten. Es ist eine Anerkennung der täglichen Anstrengungen der Gewerkschafter der DAS durch die Werktätigen, die Verbände und Gewerkschaften wiederzubeleben, sich von den volksfeindlichen Zielsetzungen des Staates zu lösen und sich entschlossen und kämpferisch in den Kampf einzubringen.
Es erfüllt uns mit noch mehr Verantwortungsgefühl, um eine kämpferische, antikapitalistische und antimonopolistische Strömung der Gegenoffensive innerhalb der organisierten Bewegung der Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes zu stärken. Wir werden unermüdlich und entschlossener denn je gemeinsam mit allen Werktätigen an vorderster Front stehen, um unseren Kampf in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes zu organisieren, in Koordination mit den Werktätigen des privaten Sektors, den kämpfenden Bauern, den armen Selbstständigen der Stadt sowie unseren Kindern in den Schulen und Universitäten. Ausgehend von unseren aktuellen Bedürfnissen werden wir weiterhin für den Wiederaufbau der Arbeiter- und Volksbewegung kämpfen. Der zu lösende Widerspruch war und bleibt: „Ihre Profite oder unser Leben“.
Alle in die Gewerkschaften! Alle in den Kampf!"
