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Zur neuen nationalen Sicherheitsstrategie der USA

Die "Nationale Sicherheitsstrategie der USA", die am 5. Dezember 2025 veröffentlicht wurde, kündigt eine Verschärfung der Konkurrenzkämpfe und eine Eskalation der Kriege in allen Teilen der Welt an, die den Konflikt mit China um die Vorherrschaft im globalen imperialistischen System weiter anheizen.
Datum:
12. Dez. 2025
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Die "Nationale Sicherheitsstrategie der USA", die am 5. Dezember 2025 veröffentlicht wurde, kündigt eine Verschärfung der Konkurrenzkämpfe und eine Eskalation der Kriege in allen Teilen der Welt an, die den Konflikt mit China um die Vorherrschaft im globalen imperialistischen System weiter anheizen.

Im Dokument steht: „Wir wollen die weltweit stärkste, tödlichste und technologisch fortschrittlichste Armee aufbauen, um die grundlegenden, lebenswichtigen nationalen Interessen der USA zu schützen", sowie „den anhaltenden Schaden, den ausländische Akteure der amerikanischen Wirtschaft zufügen, stoppen und rückgängig machen."

Zu den Zielen gehört unter anderem die Bewahrung oder Erreichung der globalen Überlegenheit im nuklearen Arsenal, in der Wirtschaft, in der industriellen Basis, im Energiesektor, in der Wissenschaft, Technologie und in der „unvergleichlichen Soft Power“, die die Interessen der USA weltweit fördert.

Die Region des Indopazifiks bleibt eine Priorität, mit dem Schwerpunkt auf dem Südchinesischen Meer, rund um Taiwan. Ziel ist es, die „militärische Überlegenheit“ gegenüber China zu bewahren, um "die Freiheit der Schifffahrt in allen wichtigen Seewegen zu sichern und sichere und zuverlässige Lieferketten sowie den Zugang zu kritischen Materialien aufrechtzuerhalten."

Im Text wird die Aufwertung Chinas als Bedrohung für die weltweite Vorherrschaft der USA bestätigt: "Was als Beziehung zwischen einer reifen, wohlhabenden Wirtschaft und einem der ärmsten Länder der Welt begann, hat sich zu einer Beziehung zwischen fast gleichberechtigten Partnern entwickelt.“

Da China weiterhin mit rasantemTempo aufrüstet, betont die „NationaleSicherheitsstrategie", dass „die amerikanische Armee nicht in der Lage ist, dies alleine zu tun und auch nicht verpflichtet ist“, und hebt hervor, dass die US-Verbündeten in der Region eine verstärkte Rolle übernehmen müssen.

Diese Aussage sendet eine Botschaft an Länder, die wirtschaftliche oder andere Beziehungen zu China (und Russland) pflegen, sich vom entstehenden eurasischen Lager zu distanzieren und eine aktivere Rolle bei der Verteidigung der amerikanischen Interessen in der Region zu übernehmen.

Bezüglich Russlands wird festgestellt, dass die USA „die strategische Stabilität“ mit Russland wiederherstellen müssen, was die Spannungen im euro-atlantischen Lager verstärkt, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung des imperialistischen Konflikts in der Ukraine. Trotz Widersprüchen ist die Strategie der Trump-Regierung darauf ausgerichtet, die strategische Partnerschaft zwischen Russland und China zu untergraben.

Europa bleibt für die USA „strategisch und kulturell von entscheidender Bedeutung“, aber „…ist (es) alles andere als sicher, dass bestimmte europäische Länder über eine ausreichend starke Wirtschaft und Streitkräfte verfügen werden, um weiterhin verlässliche Verbündete zu sein.“ Mit der neuen Strategie erhöhen die USA den Druck auf ihre europäischen Verbündeten, den Last ihrer eigenen „Verteidigung“ zu übernehmen, und in dieser Richtung eine Kompromisslösung mit Russland zu akzeptieren.

Für den Nahen Osten sind die lebenswichtigen Interessen der USA mit dem Ziel verbunden, zu verhindern, „daß eine feindliche Macht den Nahen Osten, seine Öl- und Gasvorkommen und die Engpässe, durch die diese transportiert werden, dominiert…“

Abschließend macht die „Nationale Sicherheitsstrategie" einen speziellen Verweis auf den amerikanischen Kontinent, als eine westliche Hemisphäre, in der die USA absolut dominieren werden, „frei von feindlicher ausländischer Invasion oder dem Erwerb strategisch wichtiger Vermögenswerte (...) mit kontinuierlichem Zugang zu wichtigen strategischen Standorten“. Dies stellt eine direkte Drohung für Länder in Lateinamerika und der Karibik dar, die Beziehungen zu China pflegen.

Die Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (CELAC), die 33 Länder umfasst, pflegt enge Beziehungen zu China, wobei China für Länder wie Brasilien, Peru und Chile der wichtigste Handelspartner ist – vor den USA.

Dies erklärt weitgehend die zunehmende Aggressivität der USA gegenüber Ländern der Region, zuletzt am Beispiel Venezuelas.

Die aktualisierte „Nationale Sicherheitsstrategie der USA" ist eine Fortsetzung aller vorherigen und zugleich ein Auslöser imperialistischer Konkurrenzkämpfe, die neue Gefahren für die Völker schaffen. Gleichzeitig aber zeigen sie die Notwendigkeit für den Weg zum Sturz des verfaulten Kapitalismus auf.

Wie in den Thesen des ZK des KKE für den 22. Parteitag festgestellt wird: „Die USA, die nach wie vor die Führungsposition einnehmen, versuchen, die Tendenz zur Veränderung des Verhältnisses zugunsten Chinas aufzuhalten. (...)Die Politik der USA verschärft die Gegensätze innerhalb des euroatlantischen Lagers und führt zu einer Verschlechterung der Beziehungen der USA zur EU, zu Kanada und Australien. Sie verschärft auch die innerbürgerlichen Gegensätze innerhalb der USA, die sich auch in den Prozessen im bürgerlichen politischen System widerspiegeln (...)Die Verschärfung der innerimperialistischen Gegensätze könnte in den kommenden Jahren bestehende Risse in der euroatlantischen Achse vergrößern. (...)Unter diesen Umständen verlieren diplomatische Mittel für die bürgerlichen Staaten zunehmend an Bedeutung, während Handels- und Wirtschaftskriege sowie Kriegsvorbereitungen an Priorität gewinnen.“

Der Beitrag wurde in der Rubrik „Unsere Meinung“ im „Rizospastis“, dem Organ des ZK des KKE, am 12. Dezember 2025 veröffentlicht.