Mit hunderten vielfältigen Veranstaltungen mit großer Beteiligung wurde der Arbeitermai in Griechenland unter den Bedingungen der Pandemie begangen. Dabei wurden alle notwendigen Schutzmaßnahmen getroffen (Mindestabstände, Schutzmasken u.a.). Die Regierung der Nea Dimokratia hatte beschlossen, die Mai-Feier auf Mitte Mai zu verlegen.

Die klassenkampforientierten Gewerkschaften organisierten Streikkundgebungen in allen großen Städten des Landes sowie im Zentrum und vielen Stadtteilen Athens. Am Vortag besuchten Gewerkschafter sowie KKE-Mitglieder Arbeitsstätten und sprachen zu den Werktätigen.

Das ZK der KKE betonten in seinem Aufruf an die Arbeiterklasse des Landes unter anderen: „Das Virus wird besiegt und die Pandemie wird vorübergehen, wie so oft in der Vergangenheit, aber der Kapitalismus ist unheilbar und wird die Menschheit weiterhin mit Armut, Arbeitslosigkeit, Kriegen und Umweltzerstörung quälen, bis die Völker entscheiden, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Das derzeitige System kann nur gestürzt und durch ein höheres Gesellschaftssystem ersetzt werden, den Sozialismus - Kommunismus, in dem gesellschaftliches Eigentum an den Produktionsmitteln mit einer Arbeitermacht, wissenschaftliche Zentralplanung zur Befriedigung der Bedürfnisse der Völker, Arbeiterkontrolle bei allen Führungsorganen und Teilnahme an allen Organen der Macht, von unten nach oben, zum Wohlstand des Volkes, zu Frieden und Fortschritt der Menschheit führen können.

Der Arbeitermai symbolisiert den unbesiegbaren Anspruch gegenüber dem Klassengegner. Das ist das wertvolle Vermächtnis für die aktuelle Zeit. Mit dieser Waffe in den Händen und unserem Denken ehren wird den Ersten Mai, die toten Arbeiter von Chicago 1886, die Tabakarbeiter in Thessaloniki aus dem Jahr 1936, die 200 am 1. Mai 1944 hingerichteten Kommunisten in Kaisariani, alle Unbeugsamen Kämpferinnen und Kämpfer der Klasse, all diejenigen, die sich für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung des Menschen durch den Menschen opferten. Diesen Weg beschreiten wir weiter, für die Befriedigung der modernen Bedürfnisse der Gesellschaft und des Volkes.

Proletarier aller Länder, vereinigt euch!"

Der ZK-Aufruf in Wortlaut: https://inter.kke.gr/de/articles/AUFRUF-DES-ZK-DER-KKE-ZUM-ARBEITERMAI-2020/

Dimitris Koutsoumbas, Generalsekretär des ZK der KKE, besuchte am Vormittag des 1. Mai die Gedenkstätte des Kaisariani-Schießgeländes, wo am 1. Mai 1944 200 heldenhafte Kommunisten von den Nazis hingerichtet wurden, und legte einen Kranz nieder.Gegenüber Medienvertretern erklärte er: „Heute gedenken wir den 200 Kommunisten, die am 1. Mai 1944 von den faschistischen Besatzern hier in Kaisariani hingerichtet wurden. Ihre Ideale bestehen weiter, und wir werden ihren Kampf bis zum endgültigen Sturz des Kapitalismus, des Systems, das den Faschismus hervorbringt und am Leben hält. Viel Kraft und alles Gute!"

Der Generalsekretär begab sich anschließend zu der eindrucksvollen Mai-Kundgebung vor das Athener Parlament im Stadtzentrum. Dort demonstrierten Mitglieder Dutzender Gewerkschaften, die in den Reihen der Kämpferischen Arbeiterfront (PAME) kämpfen. D. Koutsoumbas vor der Presse: „Wir begehen den diesjährigen Ersten Mai unten den schwierigen Pandemie-Bedingungen. Unser Blick ist allerdings auf den Tag danach gerichtet, wenn die Hauptfrage „Sozialismus oder Barbarei?" zwingend zu beantworten sein wird. Unsere Antwort lautet: „Sozialismus!" Notwendig ist eine neue, gerechte Gesellschaft, bei der die Arbeiterklasse, das Volk wirklich an der Macht sind. So können auch die Gesundheit und der Wohlstand des Volkes gewährleistet sein. Ich wünsche allen viel Kraft und Mut! Alles Gute!"

01.05.2020